Die Geschichte des Parfums
„Hmm, du riechst gut“ – wer hört dieses Kompliment nicht gerne? Nachhelfen ist dabei übrigens nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. Mit dem richtigen Parfum hinterlässt man nicht nur seine eigene Duftmarke, sondern wirkt auch noch attraktiver auf Andere. Kein Wunder, dass die Parfumindustrie boomt. Heutzutage kommen jedes Jahr etwa 200 neue Düfte auf den Markt. Doch wie lange gibt es Parfums eigentlich schon, wer hat sie erfunden und wie sind sie erstanden? Wir erzählen es euch …
Die Geschichte des Parfums beginnt mit Feuer und Rauch. Tatsächlich stammt das Wort Parfum selbst aus dem Lateinischen, wobei „per fumum“ so viel bedeutet wie „durch den Rauch“. Der Name beruht auf dem 5000 Jahre alten Brauch der alten Ägypter, zu Ehren der Götter Duftstoffe zu verbrennen, welche dann im Rauch zu den Gottheiten aufstiegen. Bald schon entdeckten die Menschen die guten Düfte auch für sich und reiche Aristokraten begannen, sich mit edlen Essenzen und Ölen zu umgeben, um ihren besonderen Status auszudrücken und den Göttern näher zu sein.
Vom Laster bis zum Pseudoheilmittel
Im Mittelalter wurden Duftwasser zunächst von der Kirche als unkeusch und lasterhaft verurteilt. Dennoch setzte sich das Parfum als solches mehr und mehr durch und führte zu einer völlig neuen Lebensart. Waren es vorher überwiegend Ärzte und Alchimisten, die gut riechende Essenzen herstellten, wurde nun der Beruf des Parfumeurs aus der Taufe gehoben. Als später die Pest grassierte, wurde dem Parfum wiederum eine ganz neue, heilende Wirkung zugeschrieben. Damals glaubte man, sich mit wohlriechenden Düften vor Krankheiten und Epidemien schützen zu können.
Vom Luxusgut zur Massenware
Einige Jahrhunderte später war das Parfum wieder ein reines Luxusgut, das der elitären Oberschicht vorbehalten und von ihr zu einer wahren Wissenschaft erkoren wurde. In Versailles beispielsweise wurden Düfte einem so verschwenderischen Ausmaß benutzt, dass der Hof von König Louis XV „Hof des Parfums“ genannt wurde. Die südfranzösische Stadt Grasse entwickelte sich während dieser Zeit zum Zentrum der Duftherstellung. Nach der französischen Revolution sagte man sich von den elitären und eitlen Sitten und Gebräuchen der einstigen Herrscher los und Parfums waren ab sofort verpönt. Erst Napoleon und das berühmte Eau de Cologne machten sie langsam wieder gesellschaftsfähig.
Eine entscheidende Entwicklung nahm die Parfumindustrie Ende des 19. Jahrhunderts. Jetzt ersetzten mehr und mehr künstliche Stoffe die teuren natürlichen Zutaten im Duftwasser und machten es so massentauglich. Modeikone Coco Chanel war es, die 1920 das erste synthetische Parfum – Chanel No.5 – entwickeln ließ, das bis heute zu den beliebtesten Düften und Parfumgeschenken überhaupt gehört.