Rückblick: Damenmode der letzten 100 Jahre
Die Damenmode hat eine große Entwicklung hinter sich und verändert sich nahezu jede Saison aufs Neue. Geprägt wird sie dabei von der gesellschaftlichen Situation, von politischen Geschehnissen und den Einstellungen der Menschen. Wir werfen einen Blick zurück auf die vergangenen Modejahrzehnte.
20er bis 40er Jahre: Geprägt von Kriegs- und Nachkriegsjahren
Die 1920er Jahre standen ganz im Zeichen eines Emanzipationsschub. Frauen verdienten erstmals ihr eigenes Geld, rauchten, tranken und trugen kurze Haare. Modisch entledigten sie sich des Korsetts, zeigten Bein bis zum Knie und verfolgten immer mehr einen androgynen Look. In den 30er Jahren wurde die elegante Weiblichkeit wiederentdeckt und in der Folge der Weltwirtschaftskrise auch in der Mode auf konservative Zurückhaltung gesetzt. Lange, weite Röcke und hohe Taillen bestimmten das Bild der Damenmode. Die 40er Jahre waren geprägt vom Zweiten Weltkrieg, und das Interesse an Modedingen rückte in den Hintergrund. Kleidung musste jetzt in erster Linie praktisch und funktional sein und man musste mit den Stoffen, Designs und Schnitten auskommen, die bereits vorhanden waren.
50er bis 70er Jahre: Aus konservativ wird wild
In den 50er Jahren wollte man die Schrecken des Krieges vergessen und wieder Spaß an Mode haben. Frauen zeigten wieder mehr Weiblichkeit mit schwingenden Röcken, eng anliegenden Oberteilen, verspielten Mustern und passenden Accessoires. Die klassische Rollenverteilung von Mann und Frau wurde in den 60ern verstärkt aufgebrochen, was sich auch in der Damenmode dieser Epoche widerspiegelt. Miniröcke, Bikinis und kurze Kleider waren auf dem Vormarsch, Muster und Farben präsentierten sich knallig und wild und Hosen waren längst nicht mehr nur den Männern vorbehalten. Von Freiheit und Individualität geprägt war auch die Mode der 70er Jahre, die sämtliche Konventionen sprengte und alles möglich machte: Auffällige Accessoires, übertriebene Trompetenärmel, Hosen mit weitem Schlag, wilder Mustermix, knallbunte Farbkombinationen, ultraknappe Hotpants und klobige Plateauschuhe bestimmten das Bild.
80er Jahre bis heute: Von durchgeknallt bis klassisch
Wild und mutig ging es dann in den 1980er Jahren weiter. Man trug Neon-Farben, XL-Schulterpolster, Leggins und Stulpen, aber auf der anderen Seite kam auch ein verstärktes Markenbewusstsein auf. In den 90ern bestimmte die Jugend immer mehr die Entwicklung der Mode. Von Girly bis Grunge und von Techno bis Hip Hop waren verschiedene Stilrichtungen tonangebend, bis dann in den 2000ern alles auf sexy Freizügigkeit gesetzt wurde. Enge Hüfthosen, Tube Tops, Bauchnabelpiercings, Steiß-Tattoos, weiße Stiefel – alles, was aufreizend und aufsehenerregend war, lag im Trend. Und heute? Seit einigen Jahren geht es in der Mode wieder etwas klassischer und vor allem minimalistischer zu. Klare Schnitte, reduzierte Farben und feine Accessoires sind jetzt angesagt. Mal sehen, was als nächstes kommt …